Jetzt mit Bio-Zertifizierung – das Essen in den Rems-Murr-Kliniken ist ausgezeichnet

Geprüft und für gut befunden: Das neue Bio-Zertifikat der Rems-Murr-Kliniken zeichnet die Speisenversorgung aus. Foto: RMK

Marleen Rimkus (2.v.r.), eine von sieben Diät-Assistentinnen in den Rems-Murr-Kliniken, bespricht mit dem Team das Anrichten der Mahlzeiten. Foto: RMK

Bio ist seit Februar fest in der Speisenversorgung verankert / Vorbild für andere Kliniken und Teil der Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb

Winnenden/Schorndorf. Bio ist jetzt besiegelt: Die Rems-Murr-Kliniken haben mit der Bio-Zertifizierung ihrer Speisenversorgung an den beiden Standorten Winnenden und Schorndorf einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit erreicht. Das wurde den Kliniken Ende Februar 2024 nach erfolgreich absolvierter Prüfung gemäß der neuen Bio-AHVV (Bio-Außer-Haus-Verpflegung-Verordnung) bescheinigt. Eingeführt wurde die Verordnung im Herbst 2023 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, staatlich zugelassene Öko-Kontrollstellen prüfen die kandidierenden Betriebe und stellen die Bio-Zertifikate aus.

Mit der Bio-Zertifizierung setzen die Rems-Murr-Kliniken neue Qualitätsmaßstäbe in der deutschen Krankenhauslandschaft. Erreicht werden konnte dieses wichtige Ziel durch eine Neuausschreibung der Speisenversorgung 2023. Darin wurde neben dem Einsatz von Bio-Produkten auch das Ziel formuliert, rund die Hälfte der Speisen von regionalen Anbietern zu beziehen, wie die Kliniken bereits im November 2023 mitteilten – auch diese regionale Ausrichtung ist zusammen mit dem Bio-Aspekt ein weiteres Bekenntnis zu Qualität und Nachhaltigkeit. 

Dem Rems-Murr-Kreis als Klinikträger und Landrat Dr. Richard Sigel, Aufsichtsratsvorsitzender der Rems-Murr-Kliniken, ist eine gute Speisenversorgung mit Fokus auf Bio und Regionalität viel wert. „Wir arbeiten mit vereinten Kräften daran, ‚Green Hospital‘ zu werden, also ein ‚Grünes Krankenhaus‘. Denn das passt genau ins Nachhaltigkeitskonzept des Rems-Murr-Kreises“, so Landrat Sigel. „Deshalb freuen wir uns sehr über die neue Bio-Zertifizierung unserer Kliniken; erst recht, weil das Land Baden-Württemberg jüngst die Förderung unserer 2020 ins Leben gerufenen Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb bis 2027 verlängert hat. Solche Erfolge zeigen, dass unsere Arbeit zur Unterstützung des regionalen Ökolandbaus fruchtet und Anerkennung findet. Seit 2020 haben wir innerhalb der Bio-Musterregion unter anderem beim Thema Bio in der Außer-Haus-Verpflegung viel erreicht und werden uns auch weiterhin darauf konzentrieren, solche Einrichtungen dabei zu unterstützen, regionale und biologische Lebensmittel in ihr Verpflegungskonzept aufzunehmen. Geplant ist, dass wir uns im März 2024 mit Einrichtungen und Betrieben für das Projekt ‚Bio in der Gemeinschaftsverpflegung in Bio-Musterregionen‘ des Ministeriums für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz bewerben.“

André Mertel, Geschäftsführer der Rems-Murr-Kliniken, freut sich gemeinsam mit Landrat Sigel über die Auszeichnung. „Wir sind stolz darauf, dass wir mit der Bio-Zertifizierung und dem Fokus auf Regionales so hohe Qualitätsstandards wie kaum ein anderes deutsches Krankenhaus erreichen.“ Und ebenso wie dem Aufsichtsratsvorsitzenden ist dem Geschäftsführer bewusst, dass dieses Bekenntnis zu mehr Nachhaltigkeit nicht zum Nulltarif zu haben ist. „Die geplanten Mehrkosten von rund 200.000 Euro gegenüber einer konventionellen Speisenversorgung im Krankenhaus sind auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten eine Investition, die sich lohnt – für die Umwelt, die regionalen Betriebe, unsere Patientinnen und Patienten sowie für unser Klinikpersonal. Es sind am Ende des Jahres immerhin 940.000 Mahlzeiten, die in unseren Rems-Murr-Kliniken auf die Teller kommen“, sagt Mertel – und bedankt sich beim Team um den Bereichsleiter Wirtschaft und Versorgung, Marc Schumacher, welches die neue Bio-Zertifizierung über viele Monate erarbeitet hat.

Kurzer Blick zurück: Wie kam es zur ausgezeichneten Speisenversorgung? Ein regional ansässiges Beratungsunternehmen hatte 2023 die Angebote für die Neuausrichtung der Speiseversorgung verschiedener Dienstleister geprüft. Dabei flossen etwa der Bio-Anteil ein sowie Nachhaltigkeitsaspekte wie Gesundheit, Umwelt, Klima, Soziales, Transportwege oder Tierwohl. Die Vielfalt der Speisepläne, Versorgungssicherheit und Hygiene spielten für die Rems-Murr-Kliniken weitere wichtige Rollen. Den Zuschlag erhielt die Firma Sander Catering GmbH für zunächst drei Jahre, beginnend mit dem 1. Februar 2024. 

„Die Bio-Zertifizierung war für uns das i-Tüpfelchen, das noch gefehlt hat“, sagt Bereichsleiter Schumacher, der die neuen Speisepläne nun zunächst in der Patientenversorgung einführen wird und danach auch in den Kantinen für die Mitarbeitenden an beiden Klinik-Standorten. Die Bio-Mahlzeiten werden im Speiseplan dann natürlich für jeden sichtbar gekennzeichnet – auf gut Schwäbisch zum Beispiel als „Bio-Linseneintopf“ oder als „Bio-Spätzle“.

Info: Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb

Die Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb wurde im Dezember 2020 als eine von fünf neuen Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg ausgewählt. Das Landratsamt Rems-Murr-Kreis übernimmt die Rolle des Leadpartners. Beide Landkreise bündeln durch die Bio-Musterregion ihre Kräfte und schaffen Synergien zwischen städtischem und ländlichem Raum. Ziel ist es, Impulse für die Entwicklung von regionalen Vermarktungs- und Verarbeitungsstrukturen für ökologisch produzierte Lebensmittel zu setzen. Durch Vernetzung und gezielte Beratung durch die Landwirtschaftsämter sollen bestehende Bio-Betriebe gestärkt und weitere Umstellungsinteressierte gewonnen werden. Seit 2020 wurde innerhalb der Bio-Musterregion unter anderem bei den Themen „hofnahe Schlachtung“, „Bio in der Außerhaus-Verpflegung“ sowie „Vermarktung“ und „Verbraucheraktionen“ viel erreicht. So konnten in beiden Landkreisen einige Betrieben bereits Zulassungen für die stressfreie Schlachtung am Hof erhalten. Mit vielen Lebensmittelhändlern wurden Gespräche geführt, um die Vermarktung regionaler Bio-Produkte voranzubringen. Verbraucherinnen und Verbraucher konnten sich bei Vorträgen, Aktionen und Diskussionen, zum Beispiel zu Weinen aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, interessante Bio-Aspekte aneignen. Die Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg werden durch das Land unterstützt. Diese Förderung konnte für die Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb aktuell um weitere drei Jahre für den Zeitraum von 2024 bis 2027 verlängert werden.

Weitere Informationen gibt es auf den Internetseiten der Rems-Murr-Kliniken und des Rems-Murr-Kreises. Aktuelle Informationen finden Sie auch immer auf unseren Social-Media-Kanälen Instagram und YouTube.