Phlebographie
Prinzip
Bei der Phlebographie wird ein jodhaltiges Kontrastmittel in der Regel in die Hautvenen des Fuß- oder Handrückens eingespritzt. Dieses fließt über das tiefe Venensystem in den Körper, was durch konventionelle Röntgenaufnahmen und Durchleuchtung dargestellt werden kann. Die Untersuchung dauert ca. 15 -30 Minuten.
Vorteile der Methode
Sehr genaue Darstellung der Venen und ihrer Klappen. Hierbei können Blutgerinnsel (Thrombosen) sehr sicher erkannt werden. Auch ist es möglich, vor einer geplanten Krampfaderoperation die Ursache für die Krampfaderbildung darzustellen.
Nachteile der Methode
Da das verwendete Kontrastmittel Jod enthält, kann die Untersuchung nicht bei einer Jodallergie durchgeführt werden. Auch im Falle einer Schilddrüsenüberfunktion, darf die Untersuchung nicht, bzw. erst nach medikamentöser Vorbereitung durchgeführt werden.
Untersuchung der Beinvenen
Bei der Untersuchung der Beinvenen wird eine Staubinde in Knöchelhöhe angelegt, die den Blutabfluss aus dem Fuß verhindert und somit zu einer guten Füllung der Fußvenen führt. Anschließend wird eine Vene am Fußrücken mit einer dünnen Kanüle punktiert und mit Pflaster fixiert. Über die liegende Nadel wird nun Kontrastmittel gespritzt und die Füllung der Beinvenen unter Durchleuchtung kontrolliert. Die Staubinde am Knöchel bewirkt einen Kontrastmittelabstrom über tiefer liegende Beinvenen, die hauptsächlich für den Rücktransport des Blutes zum Herzen verantwortlich sind. Ein Verschluss der tiefen Beinvenen ist eine ernsthafte Erkrankung, hingegen ist eine Thrombose der oberflächlichen Venen in der Regel zwar unangenehm und schmerzhaft, jedoch nicht gefährlich. In manchen Fällen kann eine zusätzliche Darstellung des oberflächlichen Venensystems, nach Lösung des Stauschlauches oder die direkte Einspritzung in eine Krampfader erforderlich sein. Während der Injektion des Kontrastmittels werden Röntgenaufnahmen von Unterschenkel, Knie, Oberschenkel und Becken mit den kontrastmittelgefüllten Venen angefertigt. Mitunter ist zur Beurteilbarkeit der Beckenvenen eine zusätzliche Computertomographie notwendig.
Untersuchung der Armvenen
Die Darstellung der Armvenen kann bei Verdacht auf das Vorliegen eines Gerinnsels, bei Verdacht auf eine Einengung venöser Gefäße durch eine von außen auf die Venen drückende Struktur oder zur Klärung der venösen Abflussverhältnisse vor Anlage eines sog. Dialyseshunts oder der Implantation eines Herzschrittmachers / Defibrilators erforderlich werden. Hierzu wird im Bereich des Unterarms oder der Hand eine Vene mit einer Verweilkanüle punktiert und mit einem Pflaster fixiert. Über die liegende Nadel wird nun Kontrastmittel gespritzt und die Füllung der Armvenen unter Durchleuchtung kontrolliert. Bei ausreichend gefüllten Gefäßen werden Röntgenaufnahmen der Arm- und Schulterregion angefertigt, die eine Beurteilung des Venensystems erlauben, gegebenenfalls der venöse Einstrom bis zum Herzen.